Einführung
Es gibt verschiedene Definitionen des Begriffs "Behinderung". Eine der bekanntesten definiert Behinderung als den Zustand, unter dem eine Person Schwierigkeiten hat, ihre täglichen und gewöhnlichen Aufgaben auszuführen, die für andere nicht kompliziert sind. Mit anderen Worten: Behinderung wird definiert als eine Einschränkung oder Hindernis, einige Aktivitäten auf normale Weise auszuführen.
Ausgehend von einer Beschreibung der verschiedenen Arten von Behinderungen konzentriert sich das Modul auf die körperlichen und/oder organischen Behinderungen, ihre allgemeinen und spezifischen Probleme, um persönliche Unabhängigkeit zu Hause, bei der Arbeit und im sozialen Leben zu genießen, wofür eine zugängliche Umgebung unerlässlich ist (auch im Bereich der Technologie und der Zugänglichkeit zu Informations- und Kommunikationstechnik).
Das Modul wird auch Praxisbeispiele bewährter Verhaltensweisen (in Bezug auf alle Arten von Behinderungen) liefern, um unangenehme Situationen in den Wechselbeziehungen im Bereich der Bildung, bei der Arbeit oder in sozialen Interaktionen vermeiden.
Das Modul bietet Beispiele für Situationen aus dem täglichen Leben (Unterscheidung von guten und schlechten Praktiken) für ein besseres Bewusstsein für Barrieren, Probleme und tägliche Herausforderungen, mit denen Menschen mit körperlichen und organischen Behinderungen konfrontiert sind.
Lernresultate
- die Bedeutung des Begriffs "Behinderung"
- eine Unterscheidung der verschiedenen Typologien von Behinderungen
- ein Verständnis für körperliche und organische Behinderungen
- die angemessene Ansprache einer Person mit einer Behinderung, basierend auf der Art der Behinderung und ihrer Besonderheit
- Wissen, wie man unangenehme Situationen vermeidet, die eine vollständige Integration akzentuieren und/oder beeinträchtigen könnten
- ein Verständnis für die Bedeutung der universellen Barrierefreiheit für eine vollständige Standardisierung in allen Bereichen
- die Identifikation von guten und schlechten Praxisbeispielen in der Barrierefreiheit
- architektonisch
- urban
- sozial
- Kommunikationsbarrieren
Anforderungen
Die Teilnehmenden müssen keine spezifischen Anforderungen oder Hintergründe zum Thema haben.
Dieses Modul wurde unter Berücksichtigung allgemeiner Begriffe und mit der Idee entwickelt, den Nutzer:innen Werkzeuge für ein allgemeines Verständnis dessen zu geben, was Behinderung ist und wie man eine Beziehung zu Menschen mit Behinderungen unter einem wechselseitigen Verständnis initiiert und entwickelt.
Inhalt
Anregungen zum Nachdenken
- In meiner nächsten Gruppe gibt es zwei Personen mit eingeschränkter Mobilität. Sollte ich bei der Suche und Reservierung eines Raumes für die Sitzungen irgendeinen besonderen Aspekt berücksichtigen?
- Ich habe einen Schüler mit einer Sehbehinderung. Kann ich ihm das gleiche Material wie den anderen Schüler:innen geben? Muss ich die Dokumente anpassen? Wie kann ich das tun?
- Ich möchte mit einer Gruppe von Schüler:innen eine Outdoor-Aktivität durchführen und habe eine Person im Rollstuhl. Was ist zu beachten, um eine angepasste Tour zu organisieren?
Erfahrungen
Dieses Modul enthält Beispiele für Erfahrungen von verschiedenen Menschen mit unterschiedlichen Arten von körperlichen und organischen Behinderungen.
Wir sehen ein Video von einer Person namens Xavi, einem Mann, der einen Autounfall erlitt, der zu einer Querschnittslähmung führte. Er erscheint in einem Video, das einige Aktivitäten seines täglichen Lebens zeigt, wie z.B. zum Markt zu gehen oder sich in sein Auto zu setzen, um nach Hause zu fahren.
Das Modul zeigt auch einige Beispiele von sehr berühmten Menschen, die erfolgreich und berühmt waren, obwohl sie verschiedene Arten von Behinderungen hatten.
- teilweise oder vollständige Blindheit -> Stevie Wonder
- Gehörlosigkeit und Autismus -> Ludwig van Beethoven
- Trisomie 21-> Pablo Pineda (spanischer Schauspieler, Lehrer und Autor)
- Bipolar disorder -> Catherine Z-Jones & Ben Stiller
- Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) -> Michael Phelps
- Querschnittlähmung -> Christopher Reeve
- Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) -> Stephen Hawking.
- Achondroplasie (eine Form des Kleinwuchses) -> Peter Dinklage, Jason Acuña (Wee Man)
- Stottern -> Bruce Willis
- Dislexie und Asperger-Syndrom -> Steven Spielberg
- Gesichtslähmung (Fazialisparese) -> Sylvester Stallone
- Aufmerksamkeitsdefizit und Gehörlosigkeit -> Thomas Edison
- Kinderlähmung und dadurch bedingte Einschränkung der Mobilität der Beine -> Dergin „Stix“ Tokmak (deutscher Tänzer)
Empfohlene Lektüre und Ressourcen
- ABID: Allgemeiner Behindertenverband in Deutschland e.V.
https://www.abid-ev.de/
- Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes bietet Beratung und Information zu jeder Art von Diskriminierung aufgrund von Behinderung und chronischen Krankheiten, aber auch aufgrund von Rassismus/ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion/Weltanschauung, Alter und sexueller Orientierung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz an.
https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/Home/home_node.html
- BIH: Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen GbR.
Eine Vereinigung der Integrationsämter mit einer breiten Infothek, die u.a. ein Fachlexikon, Gesetze, Urteile und Publikationen bietet
https://www.integrationsaemter.de/Aktuell/72c/index.html
- bvkm: Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V.
Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung. Bietet Informationen zu Förderung und Bildung, gesellschaftlicher und politischer Teilhabe, beruflicher Teilhabe und einen Ratgeber in rechtlichen Fragen
https://bvkm.de/
- Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung vertritt die Interessen von Menschen mit Behinderung und nimmt Einfluss auf politische Entscheidungen und begleitet aktiv die Gesetzgebung, die sie betreffen könnte. Der Beauftragte informiert, berät und verbreitet den Gedanken der Inklusion.
https://www.behindertenbeauftragter.de/DE/Home/home_node.html
- DBR: Deutscher Behindertenrat. Zusammenschluss der deutschen Verbände und Organisationen für Menschen mit Behinderung. Interessenvertretung und Plattform für Erfahrungsaustausch.
https://www.deutscher-behindertenrat.de/ID25032
- EUTB: Fachstelle für Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung. Berät Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige in Fragen Teilhabe und Rehabilitation. Unter anderem werden auf der Website auch ein Wörterbuch der Teilhabe und Publikationen veröffentlicht.
https://www.teilhabeberatung.de/
- „Inklusion gelingt!“: Plattform von BDA (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände), DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.) und ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V.). Unterstützt Betriebe bei der Gestaltung von Ausbildung und Beschäftigung für Menschen mit Behinderung. Auf der Plattform finden sich auch Handlungsempfehlungen, Förderinstrumente und Kontaktadressen.
http://www.inklusion-gelingt.de/
- Sakul Talks: YouTube-Kanal von Lukas Krämer, der aus Sicht eines Menschen mit Behinderung über das Thema Behinderung informiert:
https://www.youtube.com/channel/UC06OgZ7nG97XxfLmjhEZiAA
Zusammenfassung des Moduls
Von den verschiedenen Arten von Behinderungen konzentriert sich dieses Modul auf körperliche und organische Behinderungen und die Art und Weise der Erkennung und Bewusstmachung.
Jede Art von körperlicher Behinderung hat unterschiedliche Eigenschaften und erfordert daher spezifische Behandlungen und Sensibilitäten. Genauso ist jedes Individuum anders als der Rest. Daher ist es wichtig, unsere Vorgehensweise unter Berücksichtigung dieser Individualisierung zu erkennen und anzupassen.
Um einen vollständigen Überblick zu bekommen, müssen wir verstehen, wie das tägliche Leben aussieht und mit welchen Schwierigkeiten und Hindernissen körperlich und organisch behinderte Menschen täglich konfrontiert sind, um die normalsten und einfachsten Aufgaben zu bewältigen.
Wissenscheck
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Quellenangaben